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MÖLLTAL kunst-design-handwerk - MY SPACE von Max Seibald in Großkirchheim

Aktualisiert: 27. Nov. 2018

Ein starkes Zeichen zum Thema Kunst und Kultur wurde heuer vom Bildhauer Max Seibald, Vorstandsmitglied von ProMÖLLTAL, in Döllach gesetzt.



Max Seibald baute ein altes Haus neben einer denkmalgeschützten Zinkhütte zu seinem "MY SPACE" um und ummantelte es mit Cortenstahlplatten.

Beim Umbau folgte Seibald seinem skulptural-architektonischen Entwurf, der schon 2013 entstanden war.

Das neu adaptierte Gebäude steht in linearem Anschluss zur Zinkhütte und dem „Haritzerstall“. Der historische Bezug hinsichtlich der Metallgewinnung ( Bergbau in Grosskirchheim ) wie auch das äussere Erscheinungsbild dieser Jahrhunderte alten und denkmalgeschützten Bauwerke, waren Anhaltspunkt für die architektonische Überlegung und massgeblich für die materielle Gestaltungsform des Umbaues. Seibald realisiert mit dem Architekten Dipl. Ing. Gerhard Kopeinig und seinem Team Arch&Moore einen zeitgenössischen Bau, der sich auf ein Modell aus seiner Werkserie „urbane Form“ aus dem Jahre 2013 bezieht.



„urbane form“ Skulptur – Architektur - Umraum.

Urbaner Eingriff: In der Umgestaltung und Neuadaptierung eines Gebäudes geht es darum, die historische Relevanz der Baustruktur zu bewerten und gegebenenfalls entsprechend zu konservieren. Verbaute Materialien sind vorhandene Ressourcen die man oft als solche wieder in Stand setzen, bzw. verwerten kann – meistens weichen sie der rationalen Baumethode und werden durch neue, oft qualitativ schlechtere Baustoffe ersetzt, weil es die Baulobby so diktiert.

Kunstanwendung: Das künstlerische Werk muss nicht ausschliesslich ein eigenständiges, vom alltäglichen Leben entferntes Ding sein, welches man vielleicht einmal im Museum bewundert. Es sollte vielmehr integrativer Teil eines täglichen Lebensraumes werden und vor allem diesen mitgestalten. Die materielle Formgestaltung von Gebautem produziert Suggestion und Verhalten. Jeder Innen, - und Aussenraum wird vom Menschen gelebt und hat daher eine architektursoziologische Wirkung auf ihn.

Das plastische Element war in der historischen Vergangenheit immer Teil des architektonischen Gesamtkonzeptes. Im Laufe der Zeit wurde das bildende Gestaltungsmittel jedoch immer weniger in der Planung des Architekten berücksichtigt. Das Ornament wurde bereits vor 100 Jahren unter den Kritikern zum Kitsch erklärt und seit dem“ readymad“ von Duchamp galt in der akademischen Tradition jeder Anspruch auf Ästhetik als verpönt. Bildnerische Werke wie Skulptur, Malerei, usw. entwickelten sich zunehmend zum eigenständigen Kunstobjekt, - in der Architekturanwendung ( Kunst am Bau ) jedoch heute nur mehr als Anhängsel zu finden.- etwas nachträglich angebautes, das oft in keiner formalen Beziehung mit dem Gebäude steht und meistens auch nicht von einem bildenden Künstler ausgeführt wird. Der Dialog zwischen Bildhauer, Architekt und Baumeister wird vom Auftraggeber nur selten angestrebt und konstruktiv zu Ende geführt. Nun sind wir in einem Jahrhundert, dessen kapitalistisch-technischer Baufortschritt, mitunter eine von Stararchitekten generierte Architektur hervorbringt, die in ihrer dekonstruktiven Manier, skulpturalen Anspruch erhebt aber oftmals den sozialen Bedürfnissen nicht mehr gerecht wird. Es geht nicht darum ein Monument zu setzen, sondern eher dem klassischen Prinzip des Gesamtkunstwerkes in der Verschiebung von Zeit, Mensch, Artefakt und Natur neu zu entsprechen.

©Seibald



Im Erdgeschoß hat Seibald ein Kunst-Depot, bzw. einen Ausstellungsraum vorgesehen, indem er nicht nur seine eigenen Werke, sondern auch Positionen diverser Kunstschaffenden in Hinkunft zur Schau bringen möchte.



Der Wohnbereich des Künstlerhauses im ersten Stock und Dachraum erfüllen alle Anforderungen an ein modernes Haus und sind grossteils vom Künstler selbst geplant und ausgeführt worden.



Im Rahmen der Veranstaltung „Tag des Denkmals“ am 30.September 2018 waren die Räume von MY SPACE erstmals öffentlich zugänglich. Sogar die Gattin des Chinesischen Botschafters S.E. LI XIAOSI war sichtlich beeindruckt von Design, Präzision und Originalität des Gesamtwerkes

Besucher: Bürgermeister Peter Suntinger, Mag. Christine Muttonen, Mag. Max Seibald,S.E. LI XIAOSI ,Dr. Sabine Seidler ( von links nach rechts )


Planeinreichung: ARCH&MORE / Dir. Gerhard Kopeinig

Mitwirkende Unternehmer und Produzenten:

Metallfertigung: Schlosserei Marginter

Holzbau: GmbH Unterluggauer

Hoch,-Tiefbau: Fürstauer Bau GmbH

Möbelbau: Max Pichler

Glasbau: Vetreria Ducale

Lehmputztechnik:CLAYTEC / Klima Bau

Steinbearbeitungstechnik: MG MARMOGRANITO S.N.C , Follina

Elektroinstallation: Barth OHG

Installation Sanitär: Alternativ Energie Suntinger

Lichtdesign: Molto Luce

Infrarotheizung: Redwell

Fots: Seibald/Senger

Werkabbildung Wohnraum: R. Kaplenig



Link: https://kaernten.orf.at/news/stories/2942065/

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